Foto 2: Heckansicht des bei den Tätern sichergestellten VW Golf Kombi Foto: obs/Polizeipräsidium Nordhessen - Kassel (Pressemappe) |
Immer wieder warnt die
Polizei vor Betrügern, die mit dem „Enkel-Trick“ Geld von
Senioren ergaunern wollen. Hier gaukeln Anrufer den älteren Menschen
einen Verwandtschaftsgrad vor und appellieren an deren
Hilfsbereitschaft. Sie bräuchten dringend etwas – gerne auch mal
etwas mehr – Geld, könnten aber nicht selbst kommen, da sie
aus irgendeinem Grunde verhindert wären und deshalb einen
„vertrauenswürdigen“ Geldabholer vorbei-schicken würden.
Eine ganz besonders
schlimme Variante dieses Tricks sind die Schockanrufe, mit denen
über- wiegend osteuropäische Mitbürger geschädigt werden sollen.
Hier geht es dann um Unfälle, Krankenhaus, Gefängnis und sonst noch
um alles, was den Empfänger eines solchen Anrufs verleiten könnte,
einem Geldabholer Bargeld auszuhändigen und somit den vermeintlichen
Verwandten aus seiner misslichen Lage zu befreien.
Einen solchen Anruf
erhielt auch eine 48-jährige Anwohnerin der Breslauer Straße in
Kassel-Waldau. Der Anrufer berichtete der Frau von einem Unfall eines
nahen Angehörigen, bei dem dieser verletzt worden sei. Für seine
Behandlung wären 3.000 bis 4.000 Euro erforderlich. Da er aus
verständlichen Gründen nicht selbst kommen könnte, sollte sie den
Betrag einem Geldabholer übergeben.
Nun war die Frau jedoch
bestens über diese Betrugsmasche informiert und erklärte sich
zunächst zum Schein mit der Zahlung einverstanden. In Wirklichkeit
tat sie aber genau das Richtige. Über die Notrufnummer der Polizei
informierte sie den Beamten der Einsatzleitstelle über diesen Anruf,
der dann sofort eine Zivilstreife des Polizeireviers Ost einsetzte.
Der Streifenwagenbesatzung fiel kurze Zeit später ein blauer
VW-Golf-Kombi mit Litauer Kennzeichen und zwei männlichen
Insassen auf. Daraufhin übernahmen Fahnder des Kommissariats ZK 43
die Observation und folgten dem verdächtigen Fahrzeug zunächst zu
einer Tankstelle an der Nürnberger Straße. Anschließend ging es
zurück nach Waldau. Dort stiegen die Tatverdächtigen aus und einer
von ihnen verschwand in einem Mehrfamilienhaus, wobei es sich aber
nicht um die Adresse der Zeugin handelte. Nach kurzer Zeit verließ
der Mann das Haus eiligen Schrittes, das Duo sprang in den Golf und
brauste mit hoher Geschwindigkeit los. Leider kannten sie sich wohl
in Kassel nicht so richtig aus, denn sie landeten in einer Sackgasse.
Hier konnten die Kripobeamten die zwei Litauer im Alter von 51 und 20
Jahren vorläufig festnehmen. Eine Durchsuchung brachte 2.000 Euro zu
Tage, die sie zuvor einem älteren Ehepaar abgeluchst hatten, das sie
ebenfalls mit einem Schockanruf in Panik versetzt hatten.
Nun bitten die Ermittler
des zuständigen Kommissariats ZK 30 Zeugen oder weitere mögliche
Opfer, sich unter 0561-9100 beim Polizeipräsidium Nordhessen zu
melden.
Man kann nur hoffen, dass
das Beispiel der aus Russland stammenden Frau Schule macht und diesem
widerwärtigen Pack das Handwerk gelegt werden kann.
Mitteilung des Polizeipräsidiums Nordhessen
Mitteilung des Polizeipräsidiums Nordhessen
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