Foto: obs/Bundespolizeidirektion St. Augustin |
Sankt Augustin (ots) - Die Bundespolizei hat eine bundesweit agierende
Automatenknackerbande geschnappt und damit über 80 Aufbrüche von
Fahrkartenautomaten aufgeklärt. Umfangreiche Ermittlungs- und
Fahndungsmaßnahmen führten die Bundespolizei schließlich auf die
Tätergruppe, die seit November 2012 von Bonn aus in mehreren
Bundesländern agierte. Der Schaden für die Deutsche Bahn AG liegt - vor
allem mit Blick auf die beschädigten Automaten - im mittleren
sechsstelligen Euro-Bereich.
Die Bundespolizei vollstreckte
gestern (25.04.2013) im Auftrag der Staatsanwaltschaft vier Haftbefehle
und entsprechende Durchsuchungsbeschlüsse gegen Männer im Alter von 19,
19, 34 und 50 Jahren, die sich als Haupttäter für eine Serie von
Fahrkartenautomatenaufbrüchen zu verantworten haben. Darüber hinaus
ermittelt die Bundespolizei gegen mindestens zehn weitere Personen, die
die Täter unterstützten und hat im Zuge dieser Ermittlungen heute Morgen
acht weitere Wohnungen im Raum Bonn-Rhein/Sieg durchsucht. Die
Bundespolizisten stellten umfangreiches Beweismaterial wie
beispielsweise einen Pkw, eine Schusswaffe, Aufbruchwerkzeug und mehrere
Tausend Euro Bargeld sicher.
Die Täter hatten im vergangenen
November zunächst zwei komplette Fahrkartenautomaten an den Bahnhöfen in
Meckenheim und Merzenich entwendet, um sich ein genaues Bild von der
Sicherheitstechnik zu machen. Daraufhin entwickelten sie eine schnelle
mechanische Aufbruchmethode, die nur wenige Minuten dauerte.
Die
Bande suchte in Nordhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Berlin
zur Nachtzeit vorwiegend abgelegene Bahnhöfe und Haltepunkte der
Deutschen Bahn AG auf, die nicht videoüberwacht sind. Dabei gingen die
polizeilich bereits mehrfach wegen Eigentums- sowie auch Gewaltdelikten
in Erscheinung getretenen Täter sehr konspirativ vor.
So
observierten die Täter zuvor intensiv die späteren Tatorte, um mögliche
polizeiliche Überwachungsmaßnahmen zu erkennen. Auch legten sie in
manchen Nächten hunderte von Autobahnkilometer zurück, um festzustellen,
ob die Bundespolizei ihnen ggf. auf den Fersen ist.
Gleichwohl
ist es den Ermittlern und Fahndern der Bundespolizei gelungen, die Täter
nach und nach zu identifizieren und nun "beweiskräftig" zu verhaften.
Dabei wurde den Tätern vor allem eine richterlich angeordnete
Telefonüberwachung zum Verhängnis. Die Bande darf sich jetzt wegen
schweren Bandendiebstahls, einem Verbrechenstatbestand - verantworten.
Ihnen drohen Freiheitsstrafen von einem Jahr bis zu 10 Jahren.
Die umfangreichen Ermittlungen von Staatsanwaltschaft Bonn und Bundespolizei dauern weiter an.
ots-Originaltext: Bundespolizeidirektion Sankt Augustin
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