Peine (ots) - Montag, 24.06.2013, 16:12 Uhr, 31226 Peine, In den Horstwiesen.
Eine
46-jährige Frau aus Ilsede sprach am 24.06.2013, gegen 13:00 Uhr, bei
ihrem Arbeitgeber in Peine, dem Wasserverband vor. Sie wurde dort
abgewiesen und verließ das Büro. Die Frau ist derzeit krank geschrieben
und hat für das Gebäude des Wasserverband ein Hausverbot, da sie in der
Vergangenheit den Dienstbetrieb erheblich gestört hatte.
Zwischenzeitlich war die Peiner Polizei alarmiert worden, brauchte
jedoch nicht einzuschreiten, da sich die Frau bereits entfernt hatte.
Gegen
15:45 Uhr erschien die Ilsederin trotz Hausverbots erneut dort und
wurde gegenüber Mitarbeitern ausfallend, so dass diese erneut die
Polizei alarmierten. Um Einzelheiten zu erfragen, erfolgte ein Rückruf,
der jedoch abriss. Daraufhin wurden zwei Funkstreifenwagen umgehend zum
Wasserverband entsandt. Auch der Aufforderung der Polizisten, das
Gebäude zu verlassen, kam die Frau nicht nach, so dass sie aus dem Haus
geführt werden musste. Bereits dagegen setzte sie sich zur Wehr und
beschimpfte die eingesetzten Beamten.
Nachdem die Frau kurzfristig
beruhigt werden konnte, "rastete" sie dann unvermittelt wieder aus und
schlug auf eine 43-jährige Polizistin ein. Um eine weitere Attacke zu
vermeiden, versetzte ein Polizist ihr einen Stoß, so dass die Frau auf
den Rasen fiel. Plötzlich sprang die Frau auf, rannte zu einem
Parkplatz, setzte sich in ihren Skoda Fabia und fuhr davon. Die Frau
konnte nicht aufgehalten werden, da sie eine Zugangstür zum Parkplatz
ins Schloss zog, so dass die Polizisten ihre Fahrt nicht verhindern
konnten. Nach kurzer Verfolgung mit dem Funkstreifenwagen sollte sie in
einer Nebenstraße "In den Horstwiesen" angehalten werden, da sie nach
Meinung der eingesetzten Kollegen, in ihrem Zustand ungeeignet zur
Teilnahme am Straßenverkehr war. Anstatt jedoch dem Haltzeichen des
50-jährigen Polizeikommissars Folge zu leisten, fuhr sie mit ihrem Skoda
gezielt auf ihn zu. Nur durch einen beherzten Sprung zur Seite konnte
er sich retten. Wie durch ein Wunder blieb der Polizist unverletzt.
Ein
Container stoppte die Fahrt der Frau nach vorn. Ohne den Sprung zur
Seite wäre der Polizist wahrscheinlich zwischen Container und den
Fahrzeug der Frau eingequetscht worden. Als der Polizist nun die
Fahrertür aufriss, um den Zündschlüssel abzuziehen, legte die Ilsederin
den Rückwärtsgang ein und fuhr erneut los. Dabei wurde der Polizist
zwischen der Tür und der B-Säule eingeklemmt. Erst als die Fahrt durch
eine rückwärtige Hecke gestoppt wurde, konnte der Beamte den Schlüssel
abziehen und die Weiterfahrt verhindern. Glücklicherweise blieb er
unverletzt. Die Ilsederin wurde überwältigt und mit Handfesseln fixiert.
Hierbei wehrte sie sich so stark, dass die Polizeibeamtin mehrere
Schürfwunden an den Armen und dem Oberkörper erlitt, als sie die
Beschuldigte am Boden liegend festhalten wollte.
Anschließend
wurde die Frau, mit einem zwischenzeitlich verständigten Rettungswagen,
in ein Krankenhaus eingeliefert und den dortigen Ärzten vorgestellt.
Die
Beschuldigte wurde in ein Psychiatriezentrum zwangsweise eingewiesen.
Der Führerschein der Frau wurde ebenfalls sichergestellt. Die Frau muss nun mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen.
Es
erwartet sie eine umfangreiche Anzeige u.a. wegen Verdacht des
versuchten Totschlages, Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr,
Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
Auch wenn
der Polizist und die Polizistin weitestgehend unverletzt blieben, hat
der Vorfall die beiden erfahrenen Beamten äußerst nachdenklich
gemacht...