Im Wald gefundenes Krokodil Foto: obs/Polizeipräsidium Südhessen |
Bei einem Waldspaziergang
kann man schon etwas erleben. Rotwild steht in der Lichtung, ein
Rudel Wildschweine kreuzt den Weg oder – in heutiger Zeit auch
wieder öfter – es durchstreifen Wölfe den Wald. Ein Jagdpächter
aus Modautal aber hatte gestern eine Begegnung, bei der auch mir im
ersten Moment das Herz in die Hose gerutscht wäre. In einem
Waldstück nahe der Kreisstraße 69 zwischen Brandau und
Beedenkirchen traf er nämlich auf ein Krokodil. Anscheinend war das
Tier aber nicht auf Krawall gebürstet, es verhielt sich friedlich
und rührte sich auch nicht.
Der Jäger setzte sich
mit dem Ordnungsamt in Verbindung, welches wiederum die Polizei
alarmierte. Eine Streife setzte sich sofort zu dem besagten Waldstück
in Bewegung und tatsächlich fanden die Beamten dort das circa 1,25
Meter lange Tier, das immer noch in derselben Haltung verharrte, in
der es zuerst angetroffen wurde und kein Lebenszeichen von sich gab.
Konnte es auch nicht, denn bei der circa 20 bis 40 Jahre alten
Krokodame handelte es sich um ein erst kürzlich fachmännisch
präpariertes Exemplar eines Osteolaemus tetraspis, einer mittel-
und westafrikanischen Reptilienart, die unter Artenschutz steht.
Die Polizeistation
Ober-Ramstadt hat deshalb nach Rücksprache mit dem Amt für
Landwirtschaft, Fischerei und Internationalen Artenschutz
Ermittlungen wegen Verdachtes des Verstoßes gegen das
Bundesnaturschutzgesetz eingeleitet. Die Ermittler suchen jetzt nach
dem Besitzer des Krokodils und bitten unter der Rufnummer 06154/
6330-0 um Hinweise.
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