Montag, 26. November 2012

Hamburg-Bahrenfeld: "Plantagenbesitzer" begeht Unfallflucht

Es ist wahrhaft erstaunlich, wie Kommissar Zufall seinen Kollegen manchmal behilflich ist.
Am Sonntagmorgen gegen 06:30 Uhr kam der Fahrer eines BMW in einer Rechtskurve auf der Groß Flottbeker Straße nach links von der Fahrbahn ab, durchbrach mit seinem Auto einen Metallgartenzaun und die Hecke eines Privatgrundstücks und entfernte sich dann mit seinem Fahrzeug unerlaubt vom Ort des Geschehens. Bei dem Unfall verlor der Wagen allerdings das vordere Kennzeichen und eine Kunststoffabdeckkappe der Stoßstange. 
Die Polizeibeamten, die den Unfall aufnahmen, hatten dadurch natürlich leichtes Spiel. Nach erfolgter Halterfeststellung machten sich die Polizisten auf den Weg zur angegebenen Wohnung. Vor Ort trafen sie den 20-jährigen Halter und seinen 25-jährigen Bekannten an; beide offensichtlich alkoholisiert und bekifft. Ein freiwilliger Alcotest ergab bei dem 20-Jährigen einen Wert von 1,08 Promille, sein Bekannter wies eine Atemalkoholkonzentration von 0,42 Promille auf.
Sie gaben beide zu, in der vergangenen Nacht wechselseitig mit dem Auto unterwegs gewesen zu sein; von einem Unfall wüssten sie aber nichts.
Der BMW konnte von den Beamten hinter einem Wohnhaus im Kalckreuthweg sichergestellt werden. Die Kunststoffkappe passte perfekt auf die Stoßstange, das hintere Kennzeichen dagegen fehlte. Das wurde aber bei einer anschließenden Durchsuchung der Wohnung des Fahrzeughalters in einem Schrank gefunden. Aber nicht nur das.
Bei ihrer Suche stießen die Polizisten auf eine professionell ausgestattete Cannabisplantage. In einem mit Alufolie ausgekleideten Zelt, ausgerüstet mit Lüftungs- und Bewässerungsanlage wuchsen 15 der berauschenden Pflanzen. Außerdem konnten Feinwaagen, Verpackungsmaterial und weitere 600 Gramm Marihuana sichergestellt werden. Neben den beiden bereits genannten Personen hielten sich noch zwei weitere Männer im Alter von 26 und 28 Jahren in der Wohnung auf. Auch sie wurden vorläufig festgenommen.
Alle vier Personen erwartet nun ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das BtMG.
Den beiden mutmaßlichen Unfallfahrern wurden Blutproben entnommen und ihre Führerscheine einbehalten. Sie erhalten zusätzlich eine Anzeige wegen Straßenverkehrsgefährdung. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnte das Quartett freien Fußes von dannen ziehen.

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