Donnerstag, 30. August 2012

Rund um's Rad

Nicht von ungefähr gilt Münster mit einem Fahrradanteil von mehr als 35 Prozent am Gesamtverkehrs-aufkommen als die Fahrradhauptstadt Deutschlands, steigen die Münsteraner nach Angabe des ADFC doch täglich 374 528 Mal aufs Rad.

So auch der 21-jährige Radler, der am Mittwoch Abend (29.08.2012) gegen 23:30 Uhr nach eigenen Angaben einem entgegenkommenden Radfahrer ausweichen musste, dabei die Kontrolle über seinen Drahtesel verlor und gegen ein parkendes Auto prallte. Zu seinem Glück blieb er unverletzt und auch der Sachschaden von 150,- Euro hielt sich in Grenzen. Pech dagegen war, dass die Polizeibeamten bei der Unfallaufnahme die Fahne des Mannes rochen und ihn zu einer Blutentnahme auf die Wache einluden.


Viel früher, nämlich gegen 04:00 Uhr morgens am selben Tag, stoppte eine Polizeistreife im Rahmen einer Verkehrskontrolle einen 19-jährigen Radfahrer. Die Beamten stellten fest, dass der junge Mann alkoholisiert war und so wurden ihm auf der Wache ein bißchen Blut abgezapft. Das Ergebnis muss wohl nicht so doll gewesen sein, denn die Polizei erstattete Strafanzeige.

Nun soll das nicht den Anschein erwecken, in Münster wird nur betrunken Rad gefahren. In anderen Städten sieht es auch nicht anders aus.

In Düsseldorf war gestern abend gegen 22.30 Uhr ein 45-jähriger Mann mit sage und schreibe über zwei Promille unterwegs, als er plötzlich die Kontrolle über sein Gefährt (oder besser über sich) verlor und gegen dort abgestellte Autos stürzte. Der Mann hatte wohl einen Schutzengel, er blieb unverletzt, der angerichtete Sachschaden dagegen war nicht unerheblich. Für ca. 6.000 Euro wird er jetzt aufkommen müssen. Sein Unfall wurde von Zeugen beobachtet, die sofort die Polizei alarmierten. Die Beamten taten, was getan werden muss: Blutprobe und Strafanzeige wegen Gefährdung des Straßenverkehrs.

In Velbert-Mitte fuhr ein ein 47-jähriger Mann gestern Abend gegen 21:10 Uhr gegen einen Mülleimer, stürzte und landete ziemlich unsanft auf dem Pflaster. Die Besatzung eines sofort alarmierten Rettungswagen stellte bei dem Verunglückten aber keine sonderlichen Verletzungen fest und auch nach eigenen Angaben fühlte er sich nahezu unverletzt. Der städtische Mülleimer blieb ebenfalls ohne erkennbare Blessuren und auch am Fahrrad war wohl kein nennenswerter Schaden entstanden. So weit, so gut...könnte man denken, wäre da nicht der Grund für den Unfall klar zu erkennen gewesen. Ein bei dem Radler durchgeführter Alkoholtest ergab 1,8 Promille. Die Streifenbeamten erstatteten Strafanzeige wegen Trunkenheit im Straßenverkehr und deswegen durfte der 47-jährige auf der Wache zur Beweissicherung noch eine Blutprobe abgeben.
Doch das war noch nicht alles, seinen KFZ-Führerschein durfte er ebenfalls abgeben und nun darf er bis auf Weiteres keine führerscheinpflichtigen Kraftfahrzeuge bewegen. Als kleines Trostpflaster wurde er von der Polizei nach Hause gefahren, wo er sich erst einmal richtig ausschlafen konnte. Noble Geste, man hätte ihn ja auch in eine Ausnüchterungszelle stecken können.

Aber noch einmal zurück nach Münster. Dass das Fahrrad hier ein sehr wichtiges Transportmittel ist, wird durch den folgenden Fall belegt.

Bereits in der vergangenen Woche hatten sich zwei Langfinger in der Nacht von Donnerstag auf Freitag unbefugten Zugang zu einem Getränkehandel verschafft und 60 Kisten mit Leergut über einen hohen Zaun außerhalb des Firmengeländes gebracht, um sie anschließend in mehreren Touren mit dem Fahrrad fortzuschaffen. Dabei transportierten sie bis zu vier! Kisten auf dem Gepäckträger.
Na ja, ist halt Münster. Woanders hätte man einen Kleintransporter verwendet.

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