Mittwoch, 8. August 2012

Gefährliche Überlandfahrten

Weil derzeit übermäßig viele Traktoren unterwegs sind, kann eine Fahrt über Land ganz schön gefährlich sein.

Diese Erfahrung machte ein 76-Jähriger in Willebadessen-Niesen am vergangenen Montag. Gegen 13.20 Uhr wollte er mit seinem Pkw Honda nach links in einen Wirtschaftsweg abbiegen. Dabei schnitt er allerdings die Kurve und stieß mit einem ihm entgegenkommenden Traktor zusammen. Der 11-jährige! Treckerfahrer wollte vom Wirtschaftsweg nach rechts in Richtung Ortsmitte abbiegen. Zum Glück kamen beide mit dem Schrecken davon, es entstand jedoch ein Sachschaden von 1.000 Euro. Da der Knirps natürlich keine Fahrerlaubnis besitzt, musste seine Mutter ihn und den Trecker nach Hause fahren.



Quelle: www.presseportal.de
Weniger Glück hatte eine 56-jährige Frau aus Hille am letzten Dienstag, als sie mit ihrem Toyota die Hartumer Straße in Richtung Hartum befuhr. Noch vor dem Mittellandkanal überholte sie einen PKW, der langsam hinter einem nach links blinkenden Trecker-Gespann fuhr. Dieses Blinklicht muss die Frau übersehen haben, denn sie setzte den Überholvorgang fort. Sie war bereits an dem Hänger vorbei, als das Gespann nach links ausscherte. Der Toyota prallte daraufhin frontal gegen den großen linken Hinterreifen des Traktors. Bei dem Aufprall zog sich die 56-Jährige schwere Verletzungen zu. Ein Rettungswagen verbrachte sie zur stationären Behandlung ins Mindener Klinikum. An beiden Kraftfahrzeugen entstand Totalschaden, der wohl mit rund 40.000 Euro beziffert werden kann; der Traktor-Anhänger blieb dagegen unbeschädigt. Während der Toyota problemlos abgeschleppt werden konnte, musste der verunfallte Trecker mit zwei weiteren Traktoren aus Unterlübbe geborgen werden.
Quelle: www.presseportal.de

Bereits am 30.07.2012 befuhr ein 16-Jähriger mit seinem Traktor samt mit Gülle beladenem Tankwagen gegen 14.30 Uhr die B 72 aus Richtung Aurich in Fahrtrichtung Emden, als das Gespann aus bisher ungeklärter Ursache plötzlich zur Seite ausbrach und auf der Kreuzung in Georgsheil gegen einen Ampelmast fuhr. Erst knickte der Ampelmast, dann kippte das Gespann um. Dabei wurde der Fahrer verletzt und in das Auricher Krankenhaus eingeliefert.
Aus dem Traktor lief Diesel aus, der von der Feuerwehr, die auch den beschädigten Ampelmast abflexte, abgebunden wurde. Es entstand ein Sachschaden von ca. 30.000 Euro. Gülle ist anscheinend nicht ausgelaufen, über den Gestank wäre bestimmt berichtet worden.


Quelle: www.presseportal.de
Es ist erstaunlich, mit welchem Leichtsinn manche Landwirte unterwegs sind.
Quelle: www.presseportal.de
So z.B. der 39-Jährige aus der Samt- gemeinde Sottrum. Der war am 03.08.2012 um 10.45 Uhr mit Trecker und Hänger auf der B 75 in Richtung Scheeßel unterwegs, als er die Auf- merksamkeit der Polizei auf sich lenkte. Der Landwirt hatte Stroh-Rundballen in zwei Lagen gestapelt geladen und dabei einen Ladungsgurt verwendet , der nur für Pkw vorge- sehen ist. Dadurch war die Ladung bereits auf die Seite gerutscht und drohte herunterzufallen. Zu allem Überfluss fuhr der Landwirt auch noch zu schnell.
Natürlich stoppten die Beamten den Zug und unterzogen ihn einer genaueren Kontrolle. Dabei stellten sie fest, dass ein Reifen am Anhänger eingerissen war; ein Kennzeichen war auch nicht angebracht. Die Polizisten legten den Anhänger still, der Landwirt musste unter Verwendung entsprechender Gurte umladen und darf sich außerdem auf ein Ordnungswidrigkeitenverfahren freuen.

Den Vogel abgeschossen hat aber ein 58-Jähriger aus Stemwede, der mit seinem kleinen 35-PS-Trecker
Quelle: www.presseportal.de
Quelle: www.presseportal.de
nächtens auf der Niedermehner Straße unter- wegs war und zur L770 wollte. Vorn auf der Gabel hatte er zwei große Stroh-Quaderballen geladen, rund eine halbe Tonne schwer und 2,5 Meter hoch.
So durch die Gegend zu kut- schieren ist äußerst gefähr- lich, kann der Trecker doch gerade wegen dieser La- dung bei Kurvenfahrten schnell mal umkippen. Erschwerend kam hinzu, dass die weit über die Fahrzeuggrenzen herausragenden Ballen nicht beleuchtet waren. Deswegen ist eine solche Fahrt nicht nur gefährlich sondern auch verkehrsrechtlich untersagt. Und genau aus diesem Grund ließ es sich eine Polizeistreife auch nicht nehmen, Gefährt und Fahrer mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.
Ebenso unzulässig ist auch das Fahren mit einem Siloentnahmegerät, weil die nach hinten hinaus ragenden spitzen Zinken nicht nur für Zweiradfahrer eine Gefahr darstellen können. Warntafeln, die auf diese gefährlichen Anbauten hingewiesen hätten, fehlten natürlich.
So auf den Geschmack gekommen, wurden die Beamten noch etwas kleinlicher und schauten sich jetzt auch noch die TÜV-Plakette an – und trauten ihren Augen nicht. Der Trecker hätte im April 1992 zur HU (Hauptuntersuchung) gebracht werden müssen; dieser Termin war mittlerweile um schlappe 20 Jahre und 3 Monate überschritten.
Als ob das nicht schon genug wäre, nahmen die Polizisten bei dem Treckerfahrer auch noch eine Alkoholfahne wahr, aber nicht nur deshalb untersagten sie dem Stemweder zunächst die Weiterfahrt und begaben sich dann daran, eine recht umfangreiche Ordnungswidrigkeitenanzeige zu schreiben.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen