Wenn man mal etwas aufmerksamer die
Presseberichte liest, könnte man auf die Idee kommen, dass es
anscheinend in Mode gekommen ist, Familienstreitigkeiten in
Massenschlägereien auszutragen. Denn schon wieder, diesmal in der
Altstadt von Gelsenkirchen, haben sich Angehörige zweier
libanesischer Großfamilien in die Wolle gekriegt. Allerdings waren
es hier nicht wie in Altenessen
mehrere dutzend Personen, die zunächst am Donnerstag Abend und dann
auch noch am frühen Freitag Nachmittag der vergangenen Woche
umfangreiche Polizeikräfte – darunter auch Beamte aus den
angrenzenden Städten – auf Trab hielten, sondern ganz bescheiden
gerade mal zwanzig Leute, die sich an der körperlichen
Auseinandersetzung beteiligt hatten.
Kurz nach 22 Uhr am Montagabend ging es
in einem Hof an der Hiberniastraße zum ersten Mal zur Sache. Ein
42-Jähriger wurde dabei durch einen Schlag mit einem Stock am Kopf
verletzt und musste zur stationären Behandlung in ein Krankenhaus
gebracht werden. Für kurze Zeit nur konnte die Polizei durch das
Aussprechen von Platzverweisen die Situation beruhigen, denn bereits
eine halbe Stunde später ging es am Stallbergshof in der Feldmark
weiter. Diesmal waren die Angehörigen des Verletzten zu einem
Gegenbesuch am Wohnort der Stockschläger angetreten. Auch hier
sprach die Polizei wieder Platzverweise aus und wurde dabei von
Jemandem unterstützt, der beruhigend auf die Sreithähne einwirkte.
Bei der anschließenden Personen- überprüfung wurde ein mit
Haftbefehl gesuchter Mann festgestellt, der offensichtlich eine
Strafe nicht bezahlt hatte. Aber damit nicht genug, er war auch noch
mit dem PKW angereist, obwohl ihm die Fahrerlaubnis entzogen wurde.
Da er den Führerschein jedoch noch nicht abgegeben hatte,
begleiteten ihn die netten Beamten mit auf die Wache, wo er sich
neben der Fleppe auch noch des Strafgeldes entledigen konnte. Um was
es bei den Streitigkeiten eigentlich wirklich ging, konnte nicht
geklärt werden.
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