Dienstag, 7. August 2012

Dreist und Dumm


Ganz schön dreist verhielt sich ein 29-jähriger Mann aus Ennigerloh am vergangenen Montag.
Fuehrerschein Mustermann 2001Wegen des Verdachts der Beteiligung an einer Verkehrsstraftat war ihm per Gerichtsbeschluss vorläufig die Fahrerlaubnis entzogen worden und so erschien er gegen 22.20 Uhr auf der Polizeiwache in Beckum und händigte dem dortigen Polizeibeamten seine Fleppe aus. Der Beamte, wohl weil er schon etwas ahnte, ermahnte den jungen Mann eindringlich, dass er von jetzt an nicht mehr fahren dürfe. Dieser versicherte, dass sein Begleiter weiterfahren würde, verließ die Wache und ging zu seinem Kleintransporter. Es war wohl weniger die Macht der Gewohnheit als seine fehlende Lust, der gerichtlichen Anordnung Folge leisten zu wollen, die ihn veranlasste, sich hinter das Steuer zu klemmen und davon zu fahren. Weit kam er nicht, das Fahrzeug wurde nach kurzer Zeit gestoppt und Zack, hatte der Enningerloher wegen Fahrens ohne Führerschein die nächste Anzeige an der Backe. Sein Begleiter hätte übrigens das Auto mangels eines Führerscheins auch nicht fahren dürfen. Der 29-Jährige bat telefonisch weitere Bekannte um Hilfe und erst als sich die Polizisten von der Gültigkeit ihrer Führerscheine überzeugt hatten, durften sie die Fahrt fortsetzen.


Dräger Alcotest 3000 (1)
Foto: Fabian Börner
Ganz schön dumm dagegen stellte sich zum Glück ein 49-jähriger Eschweiler gegen 21:30 Uhr in Aldenhoven an. Da sein Auto nicht mehr anspringen wollte, bat er mehrere Anwohner um Starthilfe. Da der Mann aber einen stark angetrunkenen Eindruck machte, vermuteten sie eher menschliche als technische Probleme und riefen lieber die Polizei. Die hinzu gerufene Streife war der gleichen Meinung und bat zum Alcotest, den der verhinderte Fahrer mit Bravour bestand: 2,24 - eine ausgezeichnete Abiturnote, als Blutalkoholwert aber völlig indiskutabel.
Nun gab der Mann an, in seinem Zustand bereits mit dem Auto gefahren zu sein und die kleinen leeren Schnapsfläschchen im Wageninneren bestätigten seine Aussage. Daraufhin luden ihn die Beamten zur Blutprobe auf die Wache nach Jülich ein; der Wagen allerdings musste in Aldenhoven verbleiben. Nicht nur dass der Mann sturzbesoffen gefahren ist, nein, das Fahrzeug war gar nicht mehr für eine Nutzung im öffentlichen Verkehrsraum zugelassen.
Wenn man bedenkt, welcher Gefahr er sich selbst und andere hätte aussetzen können, hat sich der 49-Jährige glücklicherweise ganz schön dumm angestellt.

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