Wer
kennt sie nicht, die Geschichten von Trickbetrügern, die ihren
Opfern für die Hilfe aus einer angeblichen Notlage als kleines
Dankeschön wertlosen Schmuck andrehen.
Der
richtige Verdacht einer Streife der Polizeiautobahnstation Südhessen
machte es jetzt möglich, etwas mehr über diese Leute zu erfahren.
Die Polizisten stoppten am Donnerstagvormittag auf der Autobahn 5 im
Bereich des Darmstädter Kreuzes ein schrottreifes Auto mit
britischem Kennzeichen und vier rumänischen Insassen, zwei Männern
im Alter von 19 und 24 Jahren sowie eine 24-jährige Frau und ein
3-jähriges Kind. Wie auch immer, jedenfalls wurde die Frau
durchsucht und dabei in einer unter ihrer Kleidung getragenen
"Diebesschürze" 10 Goldringe gefunden. Weiterer Schmuck
konnte aus mehreren raffinierten Verstecken im Auto geholt und
sichergestellt werden. Im Zuge der Ermittlungen stellte sich heraus,
dass es sich dabei um sogenanntes „Autobahngold“ handelte, völlig
wertloses Zeug also. Der Verdacht des Trickbetruges ist also nicht
ganz abwegig.
Des Weiteren förderten die Beamten noch einen leeren Benzinkanister, diverses Werkzeug, Kleidung und Schlafutensilien zu Tage.
Da
der Fahrer weder Zulassungs- noch Versicherungspapiere für das Auto
vorzeigen konnte, wurden Auto und Insassen auf die Autobahnwache
verbracht und der Ermittlungsgruppe übergeben. Die nahm ihre Arbeit
sofort auf und es stellte sich zunächst heraus, dass die Drei mit
Kind in den letzten drei Monaten mit diesem absolut
verkehrsuntüchtigen Auto fast 30.000 Kilometer quer durch Europa
gefahren sind. Kaputte Bremsen, total abgefahrene Reifen und
verrostete Bremsleitungen waren aber nicht die einzigen Mängel. Der
Querlenker und der Querträger waren ebenfalls defekt und somit wurde
die Weiterfahrt untersagt. Das Auto soll der Schrottpresse zum Opfer
fallen. Nach Abschluss der polizeilichen Maßnahmen konnten die Leute
ihren Weg zu Fuß fortsetzen, die Ermittlungen bezüglich
betrügerischer Handlungen und weiterer Straftaten dauern an. Ob man
ihrer aber je wieder habhaft wird, kann stark bezweifelt werden.
Quelle: presseportal.de
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