Donnerstag, 7. Februar 2013

Bielefeld: Karnevalsscherz eskalierte in einem Großeinsatz von Polizei und Feuerwehr

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Bielefeld (ots) - FB/ Am 7.2. gegen 10.53 Uhr wurde ein 13jähriges Mädchen in der Theodor-Heuss-Realschule, Winterheide von einem 13jährigen Jungen mit Wasser besprüht, weil die Mädchen die Jungen in der Schule an "Weiberfastnacht" schminken wollten. Der 13jährige Junge wehrte sich jedoch gegen dieses Vorhaben. Da das Wasser sich aber in einer Gesichtswasserflasche befand, hatte das Mädchen Angst, dass sie Gesichtswasser in die Augen bekommen würde. Nachdem der Junge aber weiterhin in Richtung ihres Gesichts sprühte, obwohl sie ihn bat damit aufzuhören, sprühte sie nun ihrerseits aus Ärger Pfefferspray in Richtung des Gesichts des Jungen. Weil sich das Pfefferspray verteilte, wurde eine größere Anzahl ihrer Mitschüler davon in Mitleidenschaft gezogen.
Die Schülerin hatte ein Pfefferspray (Hundeabwehrspray) der Marke "KO fog" in ihrer Schultasche. Der Vorfall fand im Klassenraum 131 der Klasse 7a statt. Die Klasse 7a hatte gerade Pause. Schülerinnen dieser Klasse verständigten daraufhin eine Lehrerin. Diese ordnete die Evakuierung des Klassenzimmers an und ließ alle dort noch verbliebenen Schüler (Klassenraum sowie Flur) in die Aula bringen und die Polizei und Feuerwehr verständigen.
Das Mädchen war selbst nicht verletzt und konnte von der Polizei zusammen mit der Lehrerin in der Sporthalle angetroffen werden. Die 13jährige gab die Pfeffersprayflasche freiwillig heraus. Das Spray ist frei verkäuflich und ist als Hundeabwehrspray deklariert. Grundsätzlich unterliegt das Mitführen nicht dem Waffengesetz. Das Mädchen hatte das Spray aus dem elterlichen Haushalt mitgenommen, um sich vermeintlich gegen eine Jugendliche zu verteidigen, mit der sie in ihrer Freizeit außerhalb der Schule einen Streit hatte.
Gegenüber der Polizei gab sie an, dass ihr die Tragweite ihrer Aktion nicht bewusst war. Mit den Auswirkungen hatte sie keinesfalls gerechnet.
Es wurden insgesamt 53 Schüler in die Aula gebracht und dort ärztlich begutachtet. 12 dieser Schüler wurden intensiver betreut und vier Schüler Krankenhäuser zugeführt. Zwei Mädchen wurden in die Augenklinik des Krankenhauses Rosenhöhe gebracht. Eine weitere Schülerin und ein Junge wurden in das Kinderkrankenhaus Bethel eingeliefert.
Zum derzeitigen Ermittlungsstand ist gibt es keine polizeilichen Maßnahmen gegen das 13jährige Mädchen, da sie nicht schuldfähig ist. Eine strafrechtliche Haftung der Erziehungsberechtigten (etwa nach § 170 StGB) ist zur Zeit von den ermittelnden Beamten auch nicht zu erkennen.
An dem Einsatz waren 45 Feuerwehrleute, 2 Streifenwagenbesatzungen sowie zwei Ermittlungsteams der Kriminalpolizei beteiligt.
ots-Originaltext: Polizei Bielefeld
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