Dienstag, 25. Juni 2013

Peine: Versuchter Totschlag zum Nachteil eines Polizeibeamten

Peine (ots) - Montag, 24.06.2013, 16:12 Uhr, 31226 Peine, In den Horstwiesen.
Eine 46-jährige Frau aus Ilsede sprach am 24.06.2013, gegen 13:00 Uhr, bei ihrem Arbeitgeber in Peine, dem Wasserverband vor. Sie wurde dort abgewiesen und verließ das Büro. Die Frau ist derzeit krank geschrieben und hat für das Gebäude des Wasserverband ein Hausverbot, da sie in der Vergangenheit den Dienstbetrieb erheblich gestört hatte. Zwischenzeitlich war die Peiner Polizei alarmiert worden, brauchte jedoch nicht einzuschreiten, da sich die Frau bereits entfernt hatte. 

Gegen 15:45 Uhr erschien die Ilsederin trotz Hausverbots erneut dort und wurde gegenüber Mitarbeitern ausfallend, so dass diese erneut die Polizei alarmierten. Um Einzelheiten zu erfragen, erfolgte ein Rückruf, der jedoch abriss. Daraufhin wurden zwei Funkstreifenwagen umgehend zum Wasserverband entsandt. Auch der Aufforderung der Polizisten, das Gebäude zu verlassen, kam die Frau nicht nach, so dass sie aus dem Haus geführt werden musste. Bereits dagegen setzte sie sich zur Wehr und beschimpfte die eingesetzten Beamten. 
Nachdem die Frau kurzfristig beruhigt werden konnte, "rastete" sie dann unvermittelt wieder aus und schlug auf eine 43-jährige Polizistin ein. Um eine weitere Attacke zu vermeiden, versetzte ein Polizist ihr einen Stoß, so dass die Frau auf den Rasen fiel. Plötzlich sprang die Frau auf, rannte zu einem Parkplatz, setzte sich in ihren Skoda Fabia und fuhr davon. Die Frau konnte nicht aufgehalten werden, da sie eine Zugangstür zum Parkplatz ins Schloss zog, so dass die Polizisten ihre Fahrt nicht verhindern konnten. Nach kurzer Verfolgung mit dem Funkstreifenwagen sollte sie in einer Nebenstraße "In den Horstwiesen" angehalten werden, da sie nach Meinung der eingesetzten Kollegen, in ihrem Zustand ungeeignet zur Teilnahme am Straßenverkehr war. Anstatt jedoch dem Haltzeichen des 50-jährigen Polizeikommissars Folge zu leisten, fuhr sie mit ihrem Skoda gezielt auf ihn zu. Nur durch einen beherzten Sprung zur Seite konnte er sich retten. Wie durch ein Wunder blieb der Polizist unverletzt. 
Ein Container stoppte die Fahrt der Frau nach vorn. Ohne den Sprung zur Seite wäre der Polizist wahrscheinlich zwischen Container und den Fahrzeug der Frau eingequetscht worden. Als der Polizist nun die Fahrertür aufriss, um den Zündschlüssel abzuziehen, legte die Ilsederin den Rückwärtsgang ein und fuhr erneut los. Dabei wurde der Polizist zwischen der Tür und der B-Säule eingeklemmt. Erst als die Fahrt durch eine rückwärtige Hecke gestoppt wurde, konnte der Beamte den Schlüssel abziehen und die Weiterfahrt verhindern. Glücklicherweise blieb er unverletzt. Die Ilsederin wurde überwältigt und mit Handfesseln fixiert. Hierbei wehrte sie sich so stark, dass die Polizeibeamtin mehrere Schürfwunden an den Armen und dem Oberkörper erlitt, als sie die Beschuldigte am Boden liegend festhalten wollte.
Anschließend wurde die Frau, mit einem zwischenzeitlich verständigten Rettungswagen, in ein Krankenhaus eingeliefert und den dortigen Ärzten vorgestellt. 
Die Beschuldigte wurde in ein Psychiatriezentrum zwangsweise eingewiesen.
Der Führerschein der Frau wurde ebenfalls sichergestellt. Die Frau muss nun mit dem Entzug der Fahrerlaubnis rechnen.
Es erwartet sie eine umfangreiche Anzeige u.a. wegen Verdacht des versuchten Totschlages, Gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr, Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und Beleidigung.
Auch wenn der Polizist und die Polizistin weitestgehend unverletzt blieben, hat der Vorfall die beiden erfahrenen Beamten äußerst nachdenklich gemacht... 
ots-Originaltext:

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