Dienstag, 11. September 2012

Neues von der Bundespolizei (3)

Metalldiebe beschäftigen die Bundespolizei in nicht unerheblichem Maße. 

So ermittelt zum Beispiel die Bundespolizeiinspektion Frankfurt am Main gegen bislang unbekannte Kabeldiebe, die an der Bahnstrecke zwischen Frankfurt Hauptbahnhof und Frankfurt Süd insgesamt 264 Erdungskabel von Schallschutzwänden und Brücken geklaut und dadurch einen Schaden von ungefähr 5000 Euro angerichtet haben.
Für ihre Ermittlungen sucht die Bundespolizei noch Zeugen, die sich unter der Telefonnummer 069/3400 6953 melden können.

Kupfer im Wert von 12.000 Euro haben Unbekannte aus einem Container, der an einem Stellwerk in Recklinghausen abgestellt war, entwendet. Es handelte sich dabei um alte, von Bahnmitarbeitern abgebaute Einspeiseleitungen. Die von den Mitarbeitern der Deutschen Bahn AG gerufenen Bundespolizisten konnten Spuren an dem Container feststellen, die jedoch keine konkreten Ergebnisse lieferten. Deshalb sucht die Bundespolizeiinspektion Dortmund nun Zeugen, die Hinweise auf die Täter oder den Verbleib der 2 Tonnen Kupfer geben können bzw. den Abtransport der Beute beobachtet haben. Hierfür steht die kostenfreie Servicenummer 0800 6 888 000 zu Verfügung.

Aber nicht nur an Schallschutzwänden oder Stellwerken wird geklaut, auch auf den Bahnsteigen treiben diebische Elstern ihr Unwesen.

Im Hauptbahnhof Frankfurt am Main hatte ein 71-jähriger Tourist aus England seine Tasche nur für einen kurzen Moment unbeobachtet gelassen. Diesen Augenblick nutzte ein unerkannter Dieb und 200 Euro, ein britischer Reisepaß, eine Digitalkamera und ein hochwertiges Laptop wechselten den Besitzer. Bundespolizisten suchten den Bahnhof ab, Tasche und Dieb blieben jedoch verschwunden.

Mehr Glück dagegen hatten Bundespolizisten gestern Abend auf dem Bahnhof Ostkreuz in Berlin. Die Streifenpolizisten kontrollierten gegen 22 Uhr 30 zwei Männer. An einem vorgezeigten litauischen Führerschein fielen ihnen Fälschungsmerkmale auf und deswegen durften die Beiden mit auf die Dienststelle. Dort fanden die Beamten dann in den Hosentaschen der Männer zwei Geldbörsen sowie mehrere hochwertige Mobiltelefone, die aus Diebstählen zu Anfang des Monats in Berlin-Mitte stammten. Bei einem der mutmaßlichen Taschendiebe handelte es sich um einen polizeibekannten Georgier, die Identität des zweiten Mannes ist noch unklar. Die weiteren Ermittlungen hat die Berliner Polizei übernommen.

 
Neben Dieben machen auch Betrunkene, Rauschgiftschmuggler, Schwarzfahrer und Schläger den Bundesbeamten in Bahnhöfen und Zügen zu schaffen.
 
Heute Morgen gegen 01.15 Uhr kontrollierten Beamte der Bundespolizei im Hauptbahnhof Frankfurt am Main einen stark angetrunkenen Mann. Dabei stellten sie fest, dass der Mann aus Kelkheim von der Staatsanwaltschaft Kassel mit einem Haftbefehl wegen Diebstahl und Körperverletzung gesucht wurde. Er hatte noch eine Freiheitsstrafe von insgesamt 246 Tagen zu verbüßen, die er nun nach seiner Festnahme in der JVA Frankfurt-Preungesheim absitzen darf.

Im Intercity von Bonn nach Mainz beleidigte ein 50-jähriger Betrunkener bei einer Fahrkartenkontrolle unter anderem auch Mitarbeiter der Bahn, die daraufhin das Bundespolizeirevier in Mainz verständigten. Im Hauptbahnhof konnte er nur unter Zwang aus dem Zug geholt werden. Nicht nur zu seiner eigenen Sicherheit verbrachte der Mann auf amtsrichterliche Anordnung die Nacht in der Ausnüchterungszelle und kann sich beizeiten auf ein Strafverfahren wegen Widerstands gegen Polizeibeamte, Hausfriedensbruch, Beleidigung und Schwarzfahrens einstellen.

Im Hauptbahnhof Münster kontrollierten Bundespolizisten am Abend des 10.09.2012 einen 37-Jährigen, der mit der Regionalbahn aus Enschede anreiste. Die Frage nach dem Besitz von Betäubungsmitteln verneinte der Mann zwar, eine Durchsuchung seines Rucksacks brachte jedoch zwei Päckchen mit insgesamt 17,3 Gramm Heroin zum Vorschein. Im Verlauf weiterer Ermittlungen wurde bekannt, dass es sich bei dem Drogenschmuggler um einen polizeibekannten Straftäter handelte, der erst am 21.08.2012 aus der JVA Münster entlassen worden war. Der vernehmungstechnisch erfahrene Mann verhielt sich entsprechend unkooperativ, machte von seinem Aussage-verweigerungsrecht Gebrauch und wurde letztlich wieder auf freien Fuß gesetzt. Die Münsteraner Polizei übernahm die weiteren Ermittlungen.

Mit einem Holzknüppel und einem Ledergürtel traktierten zwei Schläger aus Schöneberg
und Berlin-Mitte auf dem Bahnhof Wollankstraße in Berlin-Pankow auf einen 32-jährigen Obdachlosen ein. Dem Vorfall ging eine verbaler Streit voraus, in dessen Verlauf die Schläger nach Aussage ihres Opfers plötzlich und grundlos auf ihn einschlugen. Der Mann trug eine Platzwunde am Hinterkopf, Hautabschürfungen am linken Arm und oberflächliche Verletzungen am Rücken davon. Eintreffende Bundespolizisten und Beamte der Berliner Polizei konnten die schon mehrmals wegen Drogendelikten aufgefallenen Schläger noch vor Ort verhaften sowie Knüppel und Gürtel als Beweismittel sicherstellen. Nun wird ihrem Konto eine gefährliche Körperverletzung zugefügt werden. 

Ein Mann wurde im Zug von Hamburg nach Neumünster ohne gültigen Fahrschein angetroffen und wurde deshalb in Neumünster der Bundespolizei übergeben. Bei der Personenüberprüfung legte er den Beamten die Kopie eines spanischen Reisepasses vor, auf der allerdings eine andere Person abgebildet war. Es stellte sich heraus, dass es sich bei dem angeblichen Spanier um einen Mann aus dem Iran handelte, der zudem zur Fahndung ausgeschrieben war. Der 34-Jährige hatte bereits einen Asylantrag in den Niederlanden gestellt und wurde deshalb von der Ausländerbehörde Lübeck mit einer Ausweisungs- / Abschiebungsverfügung gesucht.
Der Iraner hat heute einen Termin beim Haftrichter des Amtsgerichts Neumünster.

Auch mit einer „leblosen Person“ hatten es die Bundespolizisten zu tun.

Jedenfalls wurde gestern um 9.45 Uhr der Bundespolizei eine solche am S-Bahn Haltepunkt Flughafen München gemeldet. Die eingesetzten Beamten fanden vor Ort auch eine Person vor, allerdings war die nicht leblos sondern volltrunken. Weitere Recherchen ergaben, dass es sich bei dem Mann um einen 46-jährigen Deutschen handelte, der von der Staatsanwaltschaft München I seit Ende August zwecks Verbüßung einer sechsmonatigen Freiheitsstrafe mit Haftbefehl gesucht wurde. Außerdem war noch eine Aufenthaltsbestimmung anhängig, da den „Leblosen“ noch ein Strafverfahren wegen Diebstahls erwartet. Der hinzugezogene Notarzt stellte nicht nur eine Atemalkoholkonzentration von 2,41 Promille sondern auch die Haftfähigkeit des 46-Jährigen fest. Und so gaben ihm die Beamten ein sicheres Geleit in die JVA Stadelheim, wo er sofort nach der Ausnüchterung seine Haftstrafe antreten kann. Und über eine ladungsfähige Anschrift verfügt der nun nicht mehr Gesuchte für das nächste halbe Jahr auch, sodass nun auch das Verfahren wegen Diebstahls durchgeführt werden kann.

Zu guter letzt kann gesagt werden, dass auch die grenzübergreifende Zusammenarbeit klappt.

Eine gemeinsame deutsch - niederländische Polizeistreife der Bundespolizei und der niederländischen Koninklijken Marechaussee überprüfte am gestrigen Montag gegen 17.15 Uhr auf der Bundesautobahn A 3 an der Anschlussstelle Rees einen 32 jährigen Deutschen in einem Mietwagen mit Hamburger Kennzeichen. Bei der Durchsuchung des Wagens fanden die Beamten 270,6 Kilogramm Khat in Jutesäcken, abgedeckt mit einem schwarzen Tuch. Wie sich herausstellte, ist der Mann bereits im Mai 2012 bei dem Versuch, 290,0 Kilogramm Khat einzuschmuggeln, unangenehm aufgefallen. Vielleicht sollte er sich bei seinem Pech doch lieber ein anderes Betätigungsfeld suchen.

Ein weiteres Beispiel guter Zusammenarbeit mit den niederländischen Kollegen wird aus Bad Bentheim berichtet.

Hier sorgte heute Morgen ein entlaufendes Känguru im Grenzbereich zu den Niederlanden für Aufregung. Es hatte sich auf den Grenzparkplatz an der Bundesautobahn A 30 verirrt und drohte, auf die Autobahn zu laufen. Dann würde es allerdings für Verkehrsteilnehmer auf der Bundesautobahn zur Gefahr werden und deshalb versuchten Bundespolizisten zusammen mit den Kollegen der Autobahnpolizei Lingen, das Tier einzufangen. Da das Känguru zwischenzeitlich auch die Grenze überschritt, wurden auch Beamte der Koninklijken Marechaussee entsandt. Trotz aller Bemühungen konnte das Beuteltier den Häschern endgültig auf die niederländische Seite entwischen und ward fortan nicht mehr gesehen. Schließlich ist das Känguru mit einem Komplizen auch von seinem Besitzer in den Niederlanden getürmt. Ob es dort wieder zu ihm zurück gekommen ist, ist nicht bekannt.




 

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